hallo,

Deine Interpretation des § 2 Abs. 1 SGB IX ist verkürzt. Die 6-Monats-Frist erfasst auch eine "Prognose" über eine zukünftige länger als 6 Monate andauernde Behinderung - selbst dann, wenn die Behinderung "grundsätzlich aufhebbar" ist. (LPK-SGB IX, Joussen, § 2 Rn 9).

So hat es auch das BSG bereits 2000 ( 12.4.2000, B 9 SB 3/99 R) gesehen:
"Zu Unrecht nimmt das LSG jedoch an, daß jede Gesundheitsstörung, die zum Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung der Tatsacheninstanz noch nicht sechs Monate vorgelegen hat, bei der Feststellung des Grades der Behinderung iS des § 3 Abs 2 SchwbG außer Acht zu lassen ist. Entscheidend ist nicht die seit Beginn der Erkrankung oder gar seit ihrer erstmaligen ärztlichen Feststellung abgelaufene Zeit, sondern die ihrer Art nach zu erwartende Dauer der von ihr ausgehenden Funktionsbeeinträchtigung."

Hallo lunos1961,
in der Versorgungsmedizin-Verordnung - VersMedV wird mehrfach auf Diabetes eingegangen. In der VersMedV gibt es 12 Fundstellen.
Im Abschnitt 15.1 werden die Anforderungen für einen GdS erklärt. Für einen hohen GdS ist eine Dokumentation der Blutzuckermessungen und Insulindosen erforderlich. Die Dokumentation ist dem Antrag beizulegen.

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Hallo Lunos,
da bei Diabetes Typ1 die Krankheit mit Sicherheit schon lange besteht, bis es zu einer Diagnose kommt und auch nicht damit zu rechnen ist, daß die Krankheit in Kürze wieder verschwindet ist die Frist kein Problem für die antragstellung. Da bei Typ1 auch immer eine intensievierte Insulin Behandlung von nöten ist, sollte die Anerkennung mit mindestens GdB 50 kein Problem sein.
Bitte möliche vorhandene Folgeerkrankungen wie Auge,Nieren Leber Herz oder Nerven gesondert aufführen und immer auch die Umstände und Einschränkungen durch die Krankheit angeben.

Gruß Joachim

Der selbst an Diabetes Typ1/2 erkrankt ist