Massenentlassung - Forum für die SBV

Hallo in die Runde,
ich bin SBV in einem Gemeinschaftsbetrieb mit Inklusionsbetrieb mit ca, 230 Mitarbeiter davon 40 MA mit Gdb von 50 - 100
folgende Situationen, durch Wegfall von Aufträgen stehen bei uns Massenentlassungen an, ca 40-50 Mitarbeitern,
durch diese Situation muss eine Massenentlassungs Anzeige vom AG an die Arbeitsagentur ,
bevor diese raus kann muss ein Interessenausgleich / Sozialplan zwischen BR ,SBV und GF ( 5Personen ) verhandelt werden, im April wurde allerdings dieser als Vorahnung der GF vorgelegt und belächelt. Nun wird es aber ernst und die Zeit drängt, die Nerven liegen auf allen Seiten blank.
der BR legte die normale Punkterechnung vor
Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltsverpflichtung ,Gdb.
die GF legte ihrerseits einen vor wo sie alle Mitarbeiter mit Gdb behält, sprich Lebensalter 0,25 und Gdb doppelte Punkte, was der BR ablehnt. Ich als SBV hatte noch den Vorschlag den Personalschlüssel zu überdenken.
zu allem Ärger kam bei den Verhandlungen noch Missverständnisse in der Wortwahl auf.
wie z.bsp. leistungsfähig der einzelnen mit Gdb und mehr Belastungen für MA ohne Gdb, was sofort zu einem Aufschrei der GF kam das die SBV keine Zivilcourage zeigt. Und mir wurde der Rücktritt nahe gelegt.
Nun meine Fragen
1. Sollte ich zurücktreten obwohl ich auch die MA ohne Gdb im Auge habe , wegen der Überlastung und zusätzlichen Arbeit

2. kann ich auch das Integrationsamt als Vermittler mit ins Boot holen, BR kann sich an die Agentur für Arbeit als Vermittler wenden.

3. Ist das nicht auch eine Ungleichbehadlung der MA ohne Gdb.

das bewegt mich ganz heftig, zumal die GF s mit bitterbösen mails nicht sparen.

Vielen Dank im Voraus

Hallo Dirk,

ein Rücktritt hilft keinen, zumal nun wohl auch die Uhr anfängt zu ticken.

Beratung vom Inklusionsamt ist sicherlich ratsam. Eine Schulung zu diesen Thema sicherlich auch.

Eine Benachteiligung von MA ohne GdB liegt nicht vor. Menschen mit einem GdB sind Schutzbedürftige Mitarbeiter. Das ganze Behindertenrecht dient dazu eine Chancengleichheit zu schaffen. Es wird von einem Nachteilsausgleich gesprochen, dass heißt also: Behinderte Menschen sind denen ohne Behinderung benachteiligt und dieser Nachteil soll kompensiert werden.
Eine eventuelle Mehrbelastung ist einem gesunden Menschen zu zumuten.

Tschüss und viel Erfolg

Thomas

Hallo Thomas,
vielen dank für Deine Antwort,
die Situationen ändern sich fast tägliches nach dem Motto, was Gestern gesagt zählt heute nicht mehr.
BR und SBV tauschen sich mit Informationen aus ,was sehr hilfreich ist.

LG Dirk

Hallo Dirk,
ich möchte dir nicht zu nahe treten aber sowohl der Betriebsrat als auch die SBV sollten ihre Rollen überdenken. Dein Job ist es darauf zu achten, dass die Gesetze die gelten eingehalten werden UND du vertrittst die Schwerbehinderten und Gleichgestellten im Betrieb! Dabei verhandelst du zu ihren Gunsten. Bitte überdenke deine Haltung. Bei manchen Schwerbehinderten Kolleginnen und Kollegen geht auch mir das Messer in der Tasche auf aber auch diese vertrete ich immerhin so weit wie ich muss ;-) Schau dir auch bitte mal an wie hoch die Arbeitslosenquote bei Schwerbehinderten ist. Selbst Fachkräfte 60+ haben zur Zeit bessere Chancen am Arbeitsmarkt als Fachkräfte mit Schwerbehinderung. Gehörst du selbst zu den Schwerbehinderten Menschen?
Hast du Kontakte zum Integrationsfachdienst? Die solltest du vielleicht auch einfach mal ins Boot holen...

Als Inklusionsbetrieb ist euer Betrieb übrigens auf die Schwerbehinderten und die damit verbundenen Zuschüsse angewiesen. Ggf müssten sogar bei Entlassungen Zuschüsse in nicht unerheblicher Größenordnung zurückgezahlt werden.

hallo Lukullus,
vielen Dank für Deine Antwort,
in der Zwischenzeit ändert sich die Situation fast täglich, was die Entscheidungen nicht einfacher macht.

LG Dirk

RSS-Feed dieser Diskussion