Förderpflichten des Arbeitgebers/SGB IX § 81/AGG.. (Umgang mit Arbeitgeber)

Ingo Liebe, Thüringen, Thursday, 17.11.2011, 18:59 (vor 4568 Tagen) @ SchwV

Hallo Forum,

das ist ein Thema, welches mich sogar persönlich betrifft. Ich bin selber in dieser Lage. Gelernter Kommunikationselektroniker und im Unternehmen in Ungnade gefallen. Vor einem Jahr wurde ich versetzt auf einen "behindertengerechten" Arbeitsplatz. Vorausgegangen war Ärger wegen Mehrarbeit. Ich erspare auch die Einzelheiten. Jedenfalls habe ich erheblichen Druck bekommen, wurde angebrüllt in Personalgesprächen 3 gegen 1. Ich ging aufs Ganze und forderte dann mein Recht nach §124 SGB IX. Dem wurde erstaunlicherweise stattgegeben, aber ich wurde vom Einrichter zum einfachen Bestücker degradiert. Ich sitze also nun und mache Tätigkeiten, die jeder ungelernte ohne weitere Einarbeitungszeit machen kann. OK, das Spiel ertrage ich nun seit Oktober 2010. Im Juni 2011 setzte ich ein Schreiben auf, in dem mein Wunsch nach Versetzung und Einsatz nach $81 SGB IX deutlich gemacht worden ist. Bis heute keinerlei Reaktionen. Im vergangenen Monat bewarb ich mich dann auf eine intern ausgeschriebene Stelle in der Elektronik Entwicklung. Vorraussetzungen erfülle ich bis auf C++ Programmierung. Das kann man aber erlernen. Assembler und Basic kann ich ja auch. OK. Es sollte im BR darüber entschieden werden, da noch 1 externer Bewerber auftauchte. Im Anhörungsbogen dann der Schlag in mein Gesicht. Ich falle raus, weil ich keine Mehrarbeit machen möchte. Absoluter Unfug, denn ich habe ausdrücklich deutlich gemacht, daß ich gefragt werden möchte und nicht einfach 1 Tag vorher festgelegt. Außerdem habe ich nach 124 SGB IX das Recht auf Ablehnung von Mehrarbeit. Also Diskriminierung. Der BR hat dem Antrag der GL nicht stattgegeben. 2 Wochen später dann neuer Antrag und neuer Anhörungsbogen. Selbe Bewerber. Ich und ein externer Bewerber. Ablehnungsgründe nun meine Qualifikation. Ich nur Facharbeiter, der Externe Techniker frisch von der Schule. Ich gab mich geschlagen. Grober Fehler, wie ich jetzt weiß. In der Stellenausschreibung war nichts von Techniker oder Dipl. Ing. verlangt. Nur die entsprechenden Kenntnisse, die ich zu 95% abdecke. Und nun> Erst mal Klage auf Entschädigung nach §81 Abs 2 Satz 2 oder 3> Was hätte ich zu verlieren. Ich bin seit 7 jahren in dem Unternehzmen und es wird immer schlimmer dort. Seit vergangenem Dezember haben wir erstmals einen BR gewählt, in dem ich als nachgerücktes Ersatzmitglied bin. Seit Vergangenem Monat bin ich nun gewählter SBV und selbst Gleichgestellt. Ich bin sehr ratlos, ob ich einfach klein bei gebe oder kämpfe. Eigentlich möchte ich kämpfen. Denn so geht's ja nicht.

Gruß aus Thüringen
Ingo


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion