Re: SBV und BR auf Seiten des Arbeitgebers! (Allgemeines)

Andrea W., Wednesday, 02.03.2005, 09:20 (vor 7020 Tagen) @ Jo

> Hallo zusammen,
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> Mein Fall zieht sich nun schon seit 15 Monaten hin!
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> Ich bin seit über 20 Jahren in meiner Firma als Netzwerkadmin tätig, bin viel im Support bei den Anwendern Vorort tätig und daher auch sehr bekannt im Unternehmen.
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> Daher bin ich auch schon seit 15 Jahren Mitglied im 17-köpfigen Betriebsrat meines Unternehmens.
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> Bei der letzten BR-Wahl stellte ich eine eigene Liste auf, was bei den übrigen BR´s fast als Kriegserklärung gesehen wurde. Es folgte ein übler Wahlkampf und ich zog mit drei Leuten meiner Liste in den BR ein. Danach wurde extra ein Moderator geholt, damit wir uns wieder vertragen und zusammenarbeiten können.
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> Für mich war die Sache damit erledigt. Bin ja nicht nachtragend.
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> Nur im Dez 2003 hatte ich ein (privates) Problem mit einer Kollegin, was dem Arbeitgeber veranlasste, mir einen Aufhebungsvertrag unter die Nase zu halten. Mein Betriebsrat (insbesondere der Vorsitzende) hielt bei der Sache nicht zu mir und meinte, dass ich gehe solle.
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> Ich wurde darauf in die Psychiatrie eingeliefert und war in 2004 insgesamt 13 Wochen dort. Dabei wurde dann ADHS bei mir diagnostiziert und seit Juni 2004 habe ich einen GbB von 50 %.
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> In Juli 2004reichte dann auch mein Arbeitgeber meine Versetzung beim BR ein. Ich hab meine BR´s angefleht, dass sie nicht zustimmen mögen, da diese Stelle nur meiner Zermürbung diene und außerdem nicht leidensgerecht sei. Sie haben trotzdem zugestimmt.
>
> Anzumerken ist, dass man mit ADHS u.a. einen starken Bewegungsdrang hat, welchen ich in meiner alten Funktion voll ausleben konnte. Nun hat man mich auf einen reinen Sitzjob versetzt, wo ich täglich tausend tode sterbe. Hatte auch schon einen Zusammenbruch in der Firma auf der neuen stelle. Ich wurde also von einer Leidensgerechten Stelle auf eine nicht leidensgerechte versetzt!!!
>
> Der SBV wurde übrigens bei der Versetzung nicht gehört und wollte in meiner Angelegenheit nicht mal auf mein Drängen aktiv werden. (Er sei eh nur SBV, da er bei der BR-Wahl nicht gewählt wurde, so er selbst zu mir!)
>
> Ich habe die Stelle unter Vorbehalt angetreten und Klage eingereicht, die noch nicht beschieden ist.
>
>
> Im Moment bin ich wieder mal in der Firma, halte aber den Druck auf dieser Stelle nicht mehr lange durch. Die Prozesse dauern noch und vom BR samt SBV gab ich nichts zu erwarten!
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> Hat jemand einen Tipp>
>
> Bin hoffentlich ein Einzelfall>>>
>
>
> Grüsse
>
> Jo
>

Hallo Kollege,
was die Br-Wahl betrifft, kann ich nur sagen, dass dies ein demokratisches Recht ist eine eigene Liste aufzustellen. Ob es für den Kollegenkreis von Vorteil ist, sei dahingestellt, da die Verteilung der Sitze bei einer Listenwahl anders sind, als wenn es nur eine Liste gibt. Aber da brauch ich Dir ja nichts zu erzählen. Wirst schon deine Gründe gehabt haben, eine weitere Liste aufzustellen. Dass man Dich deshalb angreift, ist unsachlich und unprofessionell.
Über den Grund, dass man Dir einen Aufhebungsvertrag vorgelegt hat, kann ich soweit nichts sagen, nur weil man Probleme mit einer Kollegin hat, wird sowas doch nicht in die Wege geleitet>! Aber das konntest Du ja wohl abbiegen. Heftig finde ich allerdings, dass sich die Schwerbehindertenvertretung raushält was die Versetzung betrifft. Die Schwerbehindertenvertretung hat zu dieser Versetzung, wenn sie gegen den Willen den Betroffenen vollzogen werden soll eine Stellungnahme abzugeben und sie hat zu berücksichtigen ob dies ein behinderungsgerechter Arbeitsplatz ist, denn durch die Versetzung wird Deine Arbeitskraft gefährdet und somit auf Dauer auch Dein Arbeitsplatz, wenn die Prognose schlecht ist. Die SBV kann dagegen Einspruch erheben und das hat nichts damit zu tun, dass sié kein Betriebsratsmitglied ist. Sollte mal auf Schulungen gehen oder seine Nase ins SGB IX stecken, oder im anderen Fall-der will einfach nicht. Da würde sich für mich die Frage stellen wieso. Die Schwerbehindertenvertretun hat nach Deinen Schilderungen ihre Pflichten sträflichst verletzt. Ich nehme das Wort Mobbing nicht gerne in den Mund, aber hast Du Dir darüber schon mal Gedanken gemacht, will man Dich raushaben und versucht Dich durch solche Maßnahmen zu zermürben> Kann Dir nur raten, Dir Aktennotizen über alle Vorfälle zu machen mit Angaben von Zeit, Grund, Beteiligten. So hast Du etwas vorzuweisen. Mobbing wird in der Zwischenzeit mit hohen Geldstrafen belegt. Ansonsten hast du ja alles schon soweit in die Wege geleitet, was rechtlich möglich ist. Ich gehe davon aus, dass auch das Integrationsamt über die Angelegenheit informiert ist, hast mit denen schon mal persönlich Kontakt aufgenommen und die Situation dargestellt> Das Arbeitsgericht ist wohl auch über die Schwerbehinderung informiert> Ist wichtig für deren Entscheidung!
Um Dir sonstigen Rat einzuholen besteht evtl. auch noch die Möglichkeit, den Integrationsfachdienst einzubeziehen, müßte es evtl. auch in Deiner Stadt geben (geht über die Diakonien, Auftraggeber sind die Integrationsämter u. Arbeitsämder). Die Beratung ist kostenfrei
Gruß Andrea


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