Hilfe für meine Kollegin (Rente / Pension / ATZ)

simon, Friday, 04.09.2009, 21:18 (vor 5356 Tagen)

Hallo, ich habe mich wegen folgender Problematik in diesem Forum angemeldet. Meine Kollegin hat Multiple Sklerose seit ca. 8 Jahren, es ging ihr entsprechend gut, jedoch letztes Jahr September hatte sie einen heftigen Schub,mit zeitweiligen Sehverlust, Bewegungsunfähigkeit usw.. Sie wurde lange stationär behandelt, war danach zur Rhea, auf die sie ein viertel Jahr warten mußte, hat alle Arzttermine immer eingehalten, Sport getrieben usw., um ihre baldige Genesung zu gewährleisten. Vor nunmehr 2 Monaten kam sie endlich wieder auf die Arbeit mit dem Hamburger Modell. Sie fing mit 2 Stunden an, zuletzt waren es 4, jetzt wurde die Maßnahme vom Arzt abgebrochen. Problem war hier, dass meine Kollegin dem Arzt mitteilte, dass sie in der Lage sei bis 4 Stunden zu arbeiten, aber sich keinesfalls 8 Stunden konzentrieren könnte. Somit meinte der Arzt: Dann können wir hiermit das Modell abbrechen und sie können sich schonmal an Hartz4 gewöhnen". Man muss dazu sagen, sie ist schwerbehindert (hat einen Schwerbehindertenausweis), fühlte sich jedoch in dieser Zeit durchaus so gut, dass sie sich diese 4 Stunden wirklich gut auf die Arbeit konzentrieren konnte. Unser Chef hat ihr insofern extrem unter die Arme gegriffen, als dass er ihr einen ruhigen Arbeitsplatz anbieten konnte. Da ich mir mit meiner Kollegin ein Büro teile, konnte ich in den letzten Wochen sehen, wie sie aufgeblüht ist, wie sie vor allem die sozialen Kontakte genossen hat, die solange brach gelegen haben, wie sie die Arbeit mit Freude erledigt hat. Meine Kollegin hat die Rente beantragt und wollte gern die Möglichkeit nutzen 2 bis 4 Stunden am Tag arbeiten zu gehen, im Rahmen, wie es der Gesetzgeber zuläßt, jedoch wurde die Rente abgelehnt mit der Begründung kein Arzt hätte definitiv mitgeteilt, dass sie arbeitsunfähig sei. Ich frage mich, warum wird eine MS Erkrankte nicht arbeitsunfähig geschrieben, das ist doch eine unheilbare Krankheit. Meine Kollegin war heute den letzten Tag auf der Arbeit, ist völlig fertig und sieht im Moment keinen Ausweg mehr Hartz4 zu entgehen. Für mich als Laie stellt sich das alles sehr grotesk dar. Ich sehe eine chronisch kranke, schwerbehinderte Frau, die dennoch bemüht ist auf Stundenbasis zu arbeiten, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können und um Hartz4 zu entgehen. Wie kann es möglich sein, dass man zum Hartz4 Empfänger wird, nur weil man erkrankt ist, zumal unser Arbeitgeber an einem Beschäftigungsverhältnis mit ihr interessiert ist. Ich möchte meiner Kollegin gern helfen, denn sie hat einfach aufgegeben und frage deshalb in die Runde, welche Möglichkeiten gibt es für sie, was kann sie tun>>>


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