Hallo,
es ist sicher für dich sehr schwer, in dieser Zeit der Arbeitsüberlastung auch noch als SchwbV tätig zu werden und allen Anforderungen Deines Arbeitgebers gerecht zu werden!
Hast Du schon mit dem Vorgesetzten über Eure Situation des Personalmangels gesprochen>
Auch darüber wie überlastet Ihr Euch fühlt, welche Konsequenzen es für Euch und nicht zuletzt auch für ihn hat>
Die Fragen sind sehr wichtig, weil Euch Spekulationen über die Gründe des AG nicht weiterhelfen, vielleicht findet Ihr sogar gemeinsam Lösungen und Auswege>
Es ist für keinen Menschen möglich, zwei oder gar drei Arbeitsplätze gleichzeitig und zur vollsten Zufriedenheit des Arbeitgebers auszufüllen, jedenfalls über längere Zeit und ohne Einbuße der Arbeitsqualität.
Es ist meiner Meinung nach im Moment das Wichtigste, dass Du erst mal mit dem Arbeitgeber das Gespräch suchst und klärst, warum die Situation so ist wie sie ist und was er gedenkt zu tun, damit die Kollegen und Du nicht auch noch durch stressbedingte oder gar verschlimmerte behinderungsbedingte Krankheit ausfallen.
Von Mobbing würde ich so wie Du kurz in Eure Situation Einblick gegeben hast erst mal nicht sprechen, denn Mobbing würde meiner Meinung nach voraussetzen, dass es nicht um die Erledigung der vielen Arbeit durch Personalmangel geht, sondern darum, dass Du als Mensch gedemütigt werden sollst, damit Dich der AG los wird.

Was sagt denn der Betriebsrat>
Hast du dich mit dem schon einmal zu der Arbeitsüberlastung unterhalten>
Im Betriebsrat müsstest du auch die nötige Unterstützung finden und dann ein gemeinsames Gespräch mit dem Geschäftsführer suchen.

Grüße
J.Schmitt

Hallo,

ich kann den gemachten Aussagen nur zustimmen. Grundsätzlich ist jeder AN nur verpflichtet, seine Arbeitsleistung gem ArbV zu erbringen. Mehrarbeit ist nur unter Beachtung bestimmter Regelungen zu erbringen. Schwerbehinderte können sich gem § 124 vom Mehrarbeit (> 8 Std. ), ohne Begründung, freistellen lassen.

Weiter hat der AG grundsätzlich allen AN gegenüber auch ein Fürsorgepflicht, dass bedeutet auch Schutz vor Überforderung.

Schwerbehinderte haben auch noch die rechte aus dem SGB IX. Schaue Dir mal den § 81 (4) SGB IX an. Rechte der Schwerbehinderten und auch die Pflichten des AG. ...geht also nicht nur darum, für schwerbehinderte Menschen irgendeinen Arbeitsplatz zu finden. Vielmehr sind die dem schwerbehinderten Menschen eigenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten und seine persönlichen Neigungen zu erkennen und ggf. zu fördern.

Es ist aber leider heite auch zu bemerken, dass AG teils die schlechte Situation am Arbeitsmarkt für sich ausnutzen. Daher muss man leider auch AN raten, überlege deine Handlungen, Du kannst zwar Recht bekommen aber möglicher Weise zu einen hohen Preis.

Hallo,
nein, um Mobbing hamdelt es sich dabei nicht.
Es gibt mehrere Defintionen von Mobbing, von denen meist auf eine konfliktbeladene Kommunikation am Arbeitsplatz unter Kollegen ausgegangen wird, also ein permanenter u. dauerhafter Angriff auf die Persönlichkeit eines Menschen. Der Zeitraum wird oft auch > 6 Monate definiert.
Ein sehr gutes Buch über Begriff, Handlungsmöglichkeiten zu Mobbing gibt es unter:
Mobbing, Der Ratgeber für Betroffene und ihre Interessenvertretungen von Axel Esser u. Martin Wolmerath aus dem Bund Verlag ISBN 3-7663-3214-7

Bei Deinen Ausführungen hat Du eines noch vergessen, nämlich die Zeit, die Du noch für Deine Arbeit der SchwbV brauchst, für die Dich der Arbeitgeber ja freistellen muss!

Viel Erfolg
Michael

Hallo,

etwas möchte ich dir in diesem Zusammenhang sagen, letztens habe ich eine „Seminar-Broschüre“ für den AG in Händen gehabt, die das Thema hatte „Wie blockiere ich den BR“. Ich habe von Unternehmen gehört, bei dennen es dadurch Versucht wird, einige BR-Mitglieder mit Arbeit so überschüttet, dass sie keine BR-Arbeit mehr leisten können/wollen. Das sollen vor allen die BR-Mitglieder sein, bei dem der AG noch nicht alle Hoffung auf „gute Zusammenarbeit“ (Im Sinne, das man die Kappe zu halten hat und nichts machen soll!) aufgegeben hat.

Jörn