Antrag auf GS: SB viele Jahre im BR (Gleichstellung)

Pernille, Wednesday, 09.12.2015, 11:42 (vor 3066 Tagen)

Die SBV (ich) hilft jemanden mit 30 GdB den Antrag auf Gleichstellung auszufüllen.
Ich habe die Beiblätter etwas vorformuliert auf Basis ihrer Auskünfte und sie hat den Text ergänzt.

Nun bin ich unsicher über folgende Aussage im Beiblatt:

Seit vielen Jahren im Betriebsrat aktiv. Nach Krankheit wollte sie BR nicht mehr machen, aber die MA wollte sie im BR haben. Dadurch konnte sie auch Kündigungsschutz behalten nach der Krankheit. Aber sie überlegt sich den Amt niederzulegen (Krankheitsbedingt und Arbeitsbelastung) und würde dann die Gleichstellung als Kündigungsschutz statt den Schutz von ihrer BR-Tätigkeit verwenden.

Sollen wir sie mitnehmen? oder umformulieren? Sie muss ja erwähnen, dass sie im BR ist.

Dann hat sie dazu geschrieben, dass der Betrieb wirtschaftlich bedroht ist und dass Kündigungen anstehen könnte. Deshalb hat sie Angst um ihren Job (es basiert nur auf Vermutungen übrigens)

Ich habe es so gelernt, dass dieses Argument nicht zählt. Sollen wir es rauslassen?

Danke im Vorfeld für Kommentare hierzu. Dieser ist "mein" erster Antrag.

Antrag auf GS: SB viele Jahre im BR

Hendrik1, Niedersachsen, Wednesday, 09.12.2015, 12:50 (vor 3065 Tagen) @ Pernille

Moin Moin Pernille,

erst einmal Fragen zur Klärung des Sachverhalts:
ist die Kollegin für den Betriebsrat freigestellt, dann ist dies ihr derzeitiger Arbeitsplatz, oder ist sie "nur" als ordentliches Mitglied für den BR aktiv?

Dann muss für den Antrag auf Gleichstellung geprüft werden, ob es auch an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz (erlernter Beruf) Probleme aufgrund der behinderungsbedingten Einschränkungen gibt. Eine Gleichstellung wird nur genehmigt, wenn der Arbeitsplatz gefährdet ist oder man einen neuen Arbeitsplatz benötigt. Diese Argumentation fehlt mir in Deinem Schreiben.

Nur zu schreiben ich verliere Schutzrechte und möchte diese auf diesem Weg weiter erhalten, reicht bei weitem nicht aus. Daher sollte dieser Aspekt sauber abgeklärt sein, bevor der Antrag gestellt wird.

Am besten ist es, wenn ihr dazu ausführt, wie sich ihre Behinderungen auf dem konkreten Arbeitsplatz genau auswirken, welche Probleme es gibt, und mit welchen Hilfestellungen der Schwerbehinderten sich diese leichter lösen lassen. Beispielsweise Ausgleichszahlungen an den Arbeitgeber bei außergewöhnlichen Belastungen (Minderleistungsausgleich bzw. unterstützte Beschäftigung) oder andere Hilfestellungen die nur mit der Gleichstellung erreichbar sind und für den langfristigen Erhalt des Arbeitsplatzes sinnvoll und notwendig sind.

Ich hoffe ich konnte damit ein wenig weiterhelfen.

Liebe Grüße

Hendrik

Antrag auf GS: SB viele Jahre im BR

Pernille, Wednesday, 09.12.2015, 14:11 (vor 3065 Tagen) @ Hendrik1

Hallo Hendrik

danke für die Antwort. die Dame ist BR-Vorsitzende aber nicht freigestellt.

Wir haben es jetzt so formuliert, dass wir die konkrete Probleme, die in Verbindung mit der Behinderung am Arbeitsplatz, hervorheben.


Eine letzte Frage: Wir haben vieles vertrauliches drin geschrieben. Der Arbeitgeber kriegt es nicht zu sehen (vermute ich sowieso, aber ich will sicher sein).

Gruß

Pernille

Antrag auf GS: SB viele Jahre im BR

garda, Berlin, Wednesday, 09.12.2015, 14:12 (vor 3065 Tagen) @ Pernille

Eine letzte Frage: Wir haben vieles vertrauliches drin geschrieben. Der Arbeitgeber kriegt es nicht zu sehen (vermute ich sowieso, aber ich will sicher sein).

Nein, er bekommt einen Fragebogen zugesandt aber nicht die Angaben die gemacht worden sind.

--
Mit freundlichen Grüßen

Michael

Antrag auf GS: SB viele Jahre im BR

Hendrik1, Niedersachsen, Monday, 11.01.2016, 17:59 (vor 3032 Tagen) @ Hendrik1

Moin Moin,

ich antworte mal auf meinen eigenen Beitrag.

Der Antrag auf Gleichstellung für ein langjähriges freigestelltes Personalratsmitglied ist heute genau auf diese Weise genehmigt worden. Ich habe die behinderungsbedingten Einschränkungen im ursprünglichen Arbeitsplatz genannt, darauf hingewiesen, dass sie diesen nicht mehr ausüben kann und ihr dies bei den Wahlen im April 2016 droht. Zudem ist bei ihr als engagiertem Personalratsmitglied auch kein Wohlwollen der Vorgesetzten zum Finden eines leidensgerechten Arbeitsplatzes zu erwarten, da sie sich oft genug in die Nesseln gesetzt hat.
Diese Begründung mit den Hilfestellungen des Integrationsamts, die auf sie zutreffen können und dem Hinweis darauf, dass sich die Unterstützung der Schwerbehinderten-vertretung als Arbeitnehmervertretung für die sie bislang nicht tätig war, auch positiv und erleichternd auf den weiteren beruflichen Werdegang und die Beschäftigung auf einem leidensgerechten Arbeitsplatz auswirken kann, hat ausgereicht, um die Gleichstellung zur Findung eines leidensgerechten Arbeitsplatzes zu erhalten.

Dieses nur zur Kenntnis.

Liebe Grüße

Hendrik

Antrag auf GS: SB viele Jahre im BR

garda, Berlin, Wednesday, 09.12.2015, 14:11 (vor 3065 Tagen) @ Pernille

Seit vielen Jahren im Betriebsrat aktiv. Nach Krankheit wollte sie BR nicht mehr machen, aber die MA wollte sie im BR haben. Dadurch konnte sie auch Kündigungsschutz behalten nach der Krankheit. Aber sie überlegt sich den Amt niederzulegen (Krankheitsbedingt und Arbeitsbelastung) und würde dann die Gleichstellung als Kündigungsschutz statt den Schutz von ihrer BR-Tätigkeit verwenden.
Sollen wir sie mitnehmen? oder umformulieren? Sie muss ja erwähnen, dass sie im BR ist.

Hallo,

diese Absicht hat im Antrag überhaupt nichts verloren. verständlich ist das aber um Himmels willen nicht anführen!

Umgekehrt kann man sehr wohl anführen, dass sie aus gesundheitlichen Gründen, die natürlich mit der anerkannten Behinderung zusammenhängen, nicht mehr BR machen kann. das zeigt auf, dass spürbare Probleme bestehen.

Dann hat sie dazu geschrieben, dass der Betrieb wirtschaftlich bedroht ist und dass Kündigungen anstehen könnte. Deshalb hat sie Angst um ihren Job (es basiert nur auf Vermutungen übrigens)
Ich habe es so gelernt, dass dieses Argument nicht zählt. Sollen wir es rauslassen?

Nicht nur zählt es nicht, denn "Gleichgestellte sollen ja nicht besser gestellt werden als Nichtbehinderte", sondern es ist schädlich und kann zur Ablehnung führen. Besser nicht ankreuzen zumal es ja nur auf Vermutungen basiert.

--
Mit freundlichen Grüßen

Michael

Antrag auf GS: SB viele Jahre im BR

Heinrich, Wednesday, 09.12.2015, 14:20 (vor 3065 Tagen) @ Pernille

Hallo,

lese doch einmal ALLES unter A-Z "Gleichstellung". Auch den Punkt bzw die Gründe warum auch Beschäftigte mit Kündigungsschutz wie zB auch Beamte gleichgestellt werden können.

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