Hallo,

eine Schwerbehinderte erhielt gutes Feedback iRd Probezeitgesprächs und im jährlichen Mitarbeitergespräch außerhalb der Probezeit, ca. 8 Monate nach Beschâftigungsbeginn.

Ihre Sachgrundbefristung läuft zwei Jahre. Sie hatte sich bis zuletzt Hoffnungen gemacht, dass sie zumindest eine weitere Befristung erhält.

Da ihre Befristung in 9 Monaten ausläuft, hat sie ein Zwischenzeugnis primär für interne Bewerbungen angefordert.

In dem Zwischenzeugnis gehen deutlich schlechtere Bewertungen, z. T. 4 und 5, je nach Formulierung, hervor, als noch in den Gesprächen. Sie hatte nach den Gesprächen 2 Sachverhalte geschildert, die auf ihre Schwerbehinderung zurückzuführen sind, die sie i. R. d. Impulsivität und der emotionalen Instabilität gemacht hat. Sie hat einmal eigenständig etwas ohne RS mit dem Vorgesetzten und Kollegen gemacht, was denen nicht gefallen hat, aber nun auch kein gravierender Verstoß gegen irgendwelche Konventionen gewesen ist, wobei das vorher fragen klar besser gewesen wäre. Dann hatte sie einmal mit einem Kollegen, mit dem sie sich super versteht, aus dem Nichts aus einem Gespräch einen Streit entfacht, der den Kollegen dazu brachte, sie anzuschreien.

Von ihrer Schwerbehinderung wissen ihr Vorgesetzter und just der Kollege.

Das Arbeitstempo und die Arbeitsmenge soll nur Durchschnitt sein. Wobei sie belegt hat, dass das Gegenteil der Fall ist und sie sogar überdurchschnittlich schnell und viel arbeitet.

Die Qualität soll eine 4 sein, aber auch hier kann sie belegen, dass nur ein Bruchteil ihrer Arbeit als falsch zurückkommt.

Ihr Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten soll eine 5 sein.

In der PA gibt es keinerlei negativen Einträge, sondern nur die positiven Feedbacks aus den Gesprächen.

Nun hatte sie ein Gespräch mit ihrem Vorgesetzten und sie wollte von ihn wissen, warum die Bewertung im Zwischenzeugnis so gravierend von dem abweicht, was ihr vorher gesagt wurde. U. a. die 2 Zwischenfälle wurden aufgezählt und noch ein paar andere Situationen die ihr 1. so nicht bewusst waren, sie nicht kannte und 2. es sich z. T. um Dinge handelt, wo sie sich fragt, was das Ganze soll, hört sich fast nach Mobbing an. Dabei wurde sie wiederholt sogar angemacht.

Der Bereich, in dem sie arbeitet ist bzgl. Stress, Fluktuation, Streitereien unter Kollegen ... nicht ganz unbekannt. Auch, dass der Vorgesetzte und wiederum seine Vorgesetzte alles durch die rosarote Brille sehen und Neue, grad vom anderen Geschlecht, dann lieber hinten runterfallen lassen, weil es mit (fast) den ganzen alten Kollegen ja läuft. Und mit denen sollte man sich nicht irgendwie "anlegen". Und fachlich sind die halt top und die verstehen sich untereinander.

Die Schwerbehinderte überlegt nun, ob sie ihre Schwerbehinderung nicht allen direkten Kollegen mitteilt, mit offenen Karten spielt, um zu zeigen, woran es liegt, wenn es vllt MAAAL Probleme mit ihr geben sollte, sie vllt etwas sagt, was sie aus dem Impuls heraus sagt. Wobei die Kollegen dort alles andere tun, als sich verbal zurückhalten. Da gehts schon ab! Ihr Psychiater hat ihr allerdings von dem Outing abgeraten, da sie ihre Probleme nicht zu den Problemen der Kollegen machen sollte und darf. Auch darf sie grundsätzlich nicht ihre Schwerbehinderung die Schuld für die Probleme geben.

Die Probleme entstanden eigentlich auch erst und nur, weil sie nach dem Mitarbeitergespräch aufgrund gesundheitlicher Probleme ihr Medikament absetzen musste und dann anfing, ein neues Medikament einzunehmen, mit Eindosierung, Nebenwirkungen ...

Tja, dieses Zwischenzeugnis kann sie Bewerbungen schlecht beilegen.

Aber was kann sie tun, als gleich zum Anwalt zu rennen, damit sie immerhin ein Zeugnis erhält, was eben keine 4er- und 5er-Bewertungen enthält?

Was kann evtl. die SBV machen?

Eine Stellungnahme ihrerseits in die PA zum Zeugnis zu schreiben, davon wird das Zeugnis ja nicht gleich automatisch verbessert?!

Dankeschön.

LG