Guten Morgen,

ich hätte mal wieder ein Anliegen.

Als Schwerbehindertenvertreterin bin ich im Steuerungskreis unseres Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Noch läuft das BGM als Projekt zusammen mit der TK, aber ein Ende ist abzusehen und es muss ja irgendwann in die Linie überführt werden, damit es nicht eine Eintagsfliege bleibt, sondern ein Bestandteil der Unternehmenskultur wird. Ist jemand bei Euch über den Status des Projektes schon hinaus > Wenn ja, wie habt ihr das BGM verankert > Mittels Dienstvereinbarung oder ähnliches > Welches Grundgerüst habt ihr gewählt > Wer steuert > Vielleicht ist auch jemand bereit mir seine Vereinbarung zur Linienüberführung oder ähnliches zur Verfügung zu stellen. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Es gibt bestimmt gute Ideen, auf die ich nicht kommen würde.

Für Unterstützung wäre ich dankbar.

Liebe Grüße
Birgit

Hallo,

in Sachen Betriebsvereinbarung könntest Du hier fündig werden:
http://www.boeckler.de/398.html
Auch das könnte nützlich sein:
http://www.betriebsrat.de/index.php>level=2&CatID=4.154&inhalt_id=1014&download_CatID=27

Aber nicht vergessen:
- Keine Vereinbarung ist besser als eine Schlechte.

- Eine Vereinbarung zum BEM ersetzt nicht zwingend die Integrationsvereinbarung nach § 83 SGB IX.

Hallo Birgit,
gehe ich richtig in der Annahme, dass euer BGM nicht dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement nach §84 SGB IX entspricht>
Wenn ja, dann erläutere bitte genauer um was es da geht.

Hallo Hans-Peter,

genau, es geht nicht um Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) sondern um Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM).
Wir führen dieses BGM in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse durch. Ziel ist die Gesunderhaltung der Mitarbeiter, insbesondere Umstände, die der Arbeitgeber verändern kann, um die Mitarbeiter gesund zu erhalten. Und natürlich auch die Mitarbeiter in Ihrer Selbstbestimmung zu sensibilisieren, dass auch Sie für Ihre Gesundheit verantwortlich sind und was sie tun können. Hierzu müssen erst einmal die Bedarfe bei den Mitarbeitern ermittelt werden. Also, wo gibt es Ressourcen, wo Risiken. Und dann schauen, was kann man wie verändern. Aber auch, wie bereitet sich der Arbeitgeber auf das Älterwerden der Belegschaft vor etc.
Ich hoffe, mit den kurzen Stichpunkten ist der Unterschied BEM / BGM klarer geworden. Es geht also eher um Prävention, nicht erst der Schritt der Eingliederung, wenn das Kind schon im Brunnen liegt. Dafür haben wir schon eine Vereinbarung und leben das BEM.

Gruß
Birgit

Danke füt die Erklärungen, liebe Birgit.
Da kann ich nicht weiter helfen. Hoffe aber, dass durch deine Erklärungen die anderen Mitleser Tipps geben können.
Viel Erfolg.

» Hallo Birgit,

ich habe erst heute Deinen Eintrag gelesen, deshalb etwas verspätet einige Anmerkungen.
Zunächst finde ich gut, das Thema BGM aktiv anzugehen. Leider hat mein Arbeitgeber den Versuch vor drei Jahren zunächst gekippt.
Also, zunächst findest Du ganz gute Ansätze zu diesem Thema in der Luxemburger Deklaration (einfach im Internet unter diesem Begriff suchen).
Wir hatten von Seiten der Personalvertretung damals vorgeschlagen, das Thema in einem Arbeitskreis zu begleiten, der zur Zeit schon eine ständige Einrichtung in unserem Betrieb ist. Dort sind der Betriebsarzt, der PR, die SBV, der Gesundheitsbeauftragte, die Arbeitssicherheit und die Verwaltung vertreten. Ziel war es, jährlich dem Oberbürgermeister einen Bericht über die Entwicklung der betrieblichen Gesundheit zu geben. In diesem Kreis sollten Präventive Maßnahmen initiiert werden (z.B. Gesundheitszirkel, Fachübergreifende Angebote (Rückenschule, Betriebssport, Hebe- und Tragetraining, gesunden Ernährung, Stressmanagement, Zeitmanagement, Konfliktbewältigung, Schulung zum Führungsverhalten für Vorgesetzte usw).
Mit in das BGM eingebunden werden sollte das BEM. Ebenfalls waren Arbeitszeitmodelle diskutiert (Lebensarbeitszeitkonto).
Ferner wurde angeacht eine "Gesundungsabteilung" ins Leben zu rufen, in denen der Beschäftigte nach "längerer krakheitsbedingter Abwesenheit" wieder langsam an den Arbeitsprozess herangeführt werden soll.
Aber wie gesagt, mein Arbeitgeber wollter dies nicht.
Vielleicht sind ja ein paar Anregungen für dich dabei, es würde mich freuen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Begleitung des BGM.

Gruß

Manfred