Knebel-Änderungs-Arbeitsvertrag (Kündigung)

Kimba, Monday, 19.10.2009, 15:16 (vor 5329 Tagen)

Guten Tag zusammen,

seit längerer Zeit bin ich hier bereits angemeldet und verfolge mit Interesse diese Seite.

Nun habe ich selbst einmal eine Frage:

Mein Mann - vor 10 Jahren von einem Auto als Fußgänger überfahren (Schädelhirntrauma, Ellenbogen zertrümmert, Kniefraktur, 6 Wochen Koma usw.) hat einen GdB v. 40 - ist aber gleichgestellt - (Änderungsantrag läuft, da mittlerweile Epilepsie aufgetreten ist) arbeitet seit 1,5 Jahren bei einem Unternehmen in der freien Wirtschaft (Gleichstellung lag von Anfang an dem Betrieb vor). Dieses Unternehmen hat weder einen Betriebsrat noch einen Schwerbehindertenbeauftragen.
Im Juni letzten Jahres unterschrieb mein Mann bei dieser Firma den Arbeitsvertrag. In diesem sind bereits 240 Überstunden mit dem Gehalt abgegolten:-( . Nun bekamen die Mitarbeiter im Mai d.J. einen Änderungsvertrag (ich nenne ihn mal Knebelvertrag). Jeder Mitarbeiter musste unterschreiben, das er jederzeit Mehrarbeit leistet, sich zur Rufbereitschaft verpflichtet, Früh-, Spät-, Mittel- und Nachtschichten arbeiten muss. Sollten sie nicht unterschreiben müssten sie gehen.

Nun hat mein Mann dieses Knebelvertrag aus Angst vor Arbeitslosigkeit unterschrieben. Aber sämtliche Ärzte - wie Neurologe/Psychiater, Hausarzt, HNO-Arzt sowie ein Gutachter der BfA (Neurologie) bestätigtem ihm, das er aufgrund seiner Schädel-Hirn-Verletzungen und der Epilepsie keinen Schichtdienst (Nachdienst) durchführen kann. Bevor mein Mann aber sich das schriftlich geben ließ, bat er seinen Vorgesetzten um ein Gespräch. Dieses fand auch statt. Mein Mann erzählte von dem Unfall und den Folgen und bat darum, ihn aus der Nachtschicht zu nehmen. Darauf hin teilte man ihm mit, das dies nicht ginge und er ja kündigen könnte. Im Falle einer einwöchigen AU meines Mannes sagte ein anderer Vorgesetzter, das man ihn schon kündigen wollte. Das Integrationsamt haben wir bereits eingeschaltet - aber mein Mann hat dennoch Angst das Gespräch noch einmal bei den Vorgesetzten zu suchen. Der Integrationsfachdienst hat ihm Unterstützung zugesagt. Dennoch traut er sich nicht wirklich - aus Angst vor Entlassung.

Ach ja ... Samstag, Sonntags und auch Feiertags wird gearbeitet dort (auch im Schichtdienst). Z.B. muss mein Mann 5 Tage Nachtschicht machen - hat den Samstag nur halb frei (er kommt ja erst um 5:30 Uhr nachhause) und muss Montags wieder in den Betrieb. Dann hat er das Wochenende drauf Samstags Dienst ohne Ausgleich. An dem nächsten Wochenende muss er Samstags und Sonntags arbeiten und bekommt denn Donnerstags und Freitags frei. Ist das so rechtens> Gerade auch im Hinblick auf seine Schwerbehinderung>

Was kann er tun> Wie kann meinem Mann geholfen werden> Was passiert wenn die Firma ihn entlässt> Frage um Frage - wir sind zur Zeit wirklich ratlos.

Vielleicht kann uns ja jemand helfen.

Vielen Dank im Voraus:-)

Kimba

Knebel-Änderungs-Arbeitsvertrag

hackenberger, Monday, 19.10.2009, 15:31 (vor 5329 Tagen) @ Kimba

Hallo Kimba,

» seit längerer Zeit bin ich hier bereits angemeldet und verfolge mit
» Interesse diese Seite.
User seit: 14.10.2009, 14:38 (längerer Zeit> ;-) )

Wir sind hier ein Forum welches Mandatsträger, also SchwbV/BR/PR in ihrer Mandatsausübung unterstützt. Siehe auch Kopf dieser Webseite und den ersten Forumsbeitrag "streng geheim....". Weiter geben wir, auch weil wir es nicht dürfen, keine Rechtsauskünfte, was Du hier aber wohl erwartest.

Daher kann ich hier nur auf einen Rechtsanwalt oder den VdK www.vdk.de verweisen.

Knebel-Änderungs-Arbeitsvertrag

Kimba, Monday, 19.10.2009, 15:36 (vor 5329 Tagen) @ hackenberger

;-) sorry - ich schaue schon länger immer wieder in dieser Seite nach neuen Urteilen usw. Hatte mich wohl falsch ausgedrückt. Angemeldet tatsächlich seit 14.10.09.

Schade das Ihr nicht helfen könnt. Vom VdK haben wir nur zu hören bekommen, das die Firma schon irgendeinen anderen Kündigungsgrund finden wird und wir nicht wirklich eine Chance hätten.

PS: Ich bin MItglied im Personal Öffentlicher Dienst

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