Hallo Hannah,
ich wüßte nicht, warum du hier nicht richtig sein solltest. Im § 84 SGBIX steht:
Der Arbeitgeber schaltet bei Eintreten von personen-, verhaltens- oder betriebsbedingten Schwierigkeiten... möglichst frühzeitig die Schwerbehindertenvertretung (in deinem Falle den Betriebsrat, da keine SBV vorhanden ist), sowie das Integrationsamt ein, um mit ihnen alle Möglichkeiten und alle zur Verfügung stehenden Hilfen zur Beratung und mögliche finanzielle Leistungen zu erörtern, mit denen die Schwierigkeiten beseitigt werden können und das Arbeits- oder sonstige Beschäftigungsverhältnis möglichst dauerhaft fortgesetzt werden kann.
Ich hoffe für dich, dass du zumindest zu einem Betriebsratsmitglied Vertrauen hast, das dann mit dir an diesem Gespräch teilnimmt. Ich habe ehrlich gesagt keine Praxiserfahrung mit dieser Sache, kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Anwalt in den Betrieb kommen darf (wahrscheinlich nicht), aber du kannst ihn doch sicher später dann vom Verlauf des Gespräches unterrichten. Problematisch dürfte nur sein, dass im Verlauf des Gespräches mit dem Arbeitgeber sicher die Frage auftaucht, warum du so lange krank warst. Wenn du dann die Antwort verweigerst, hat der Arbeitgeber wohl seine Pflicht getan. Wenn du darauf antwortest, solltest du darauf achten, dass die Schweigepflicht der Anwesenden noch einmal klargestellt wird. Habt ihr auch einen Betriebsarzt> Der sollte dann auch dabei sein.
Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit solchen Gesprächen. Bei uns läuft das auf einer Vertrauensbasis ab, über die ich sehr froh bin.
Liebe Hannah, ich wünsche dir viel Glück, und vielleicht kommt es ja nicht so schlimm, wie du dir das im Moment vorstellst.

Gruß Michael