GS-Antragsstellung starten bevor Information an AG ??? (Gleichstellung)

Specht, Tuesday, 20.10.2015, 13:04 (vor 3116 Tagen)

Hallo zusammen,

derzeit berate ich eine Person die seit mehreren Jahren eine chronische Krankheit hat, schon bevor sie in den Betrieb kam. Sie kam Anfang des Jahres auf mich zu wegen eines Antrags zur Feststellung des GdB (inzwischen GdB 30 vorhanden). Jedoch will sie bis jetzt, dass niemand etwas davon erfährt. Sie fragte mich ob sie ihrem Vorgesetzten von ihrem Stand erzählen soll. Sprich ihn einweihen und ihm von der Erkrankung erzählen soll, damit er ihre Arbeitsweise verstehen kann wenn mal was nicht so rund läuft.

Da ich seine Reaktion nicht abschätzen kann, stelle ich mir die Frage ob da nicht ein Gleichstellungsantrag zu stellen klug wäre (GdB 30 vorhanden).

Stellen wir bei der Agentur für Arbeit (AfA) den Gleichstellungsantrag dann wird es der Arbeitgeber zwangsläufig erfahren. Ist eben die Frage wie das bei der Geschäftsleitung (GF) und dem BR ankommt. Schafft vielleicht nicht unbedingt Vertrauen. Aber gibt es eine andere Möglichkeit?

Einerseits könnte es im Vertrauen geschehen, doch ich weiß eben nicht wie die GF darauf reagieren wird. Das ist mein erster Fall. Denn ich bin erst seit Anfang Oktober im Amt.

Sollte die GF sie kündigen wollen, wovon ich mal nicht ausgehe, wird es Problematisch wegen der 3 Wochenfrist, die der GS-Antrag vor einer Kündigung bei der AfA gestellt sein muss.
"Denn um sich auf den Kündigungsschutz für schwerbehinderte Menschen berufen zu können , muss der Arbeitnehmer nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts den Gleichstellungsantrag mindestens drei Wochen vor Erhalt des Kündigungsschreibens bei der Arbeitsagentur gestellt haben."

Hat jemand damit schon Erfahrung oder eine Idee wie ich da taktisch am Besten vorgehen kann ohne jemand zu verprellen? Bin etwas ratlos?

Kann man bei solch einer Thematik den Stellvertreter hinzuziehen?
Das Problem ist nur, dass bisher nur ich Kenntnis über diesen Fall habe da diese Person es bisher noch nicht kundtun wollte. Durch ein Gleichstellungsverfahren könnte sich das ändern und wäre auch eine Chance die Sache offiziell zu machen und sich nicht immer “verstecken“ zu müssen.

Nun hoffe ich ein paar Anregungen zu erhalten und sage schon mal Dankeschön! :-)
Es grüßt der Specht


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion