ordentliche Kündigung wegen Krankheit (Kündigung)

Ingo L., Thursday, 07.04.2016, 09:27 (vor 2949 Tagen)

Hallo Forum,

heute habe ich den Weg zu euch gefunden, weil ich in meiner Laufbahn das erste Mal vor dieser Tatsache stehe. Wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen in der Elektronik Branche und fertigen im Kundenauftrag Baugruppen verschiedenster Art.
Insgesamt sind wir zur Zeit ca. 200 Mitarbeiter.

Derzeit laufen Kündigungen betreffend Personen, die Langzeitkrank sind. Auch eine Schwerbehinderte Mitarbeiterin mit GdB 70% ist betroffen.

Ich wurde vom zuständigen Integrationsamt kontaktiert und um eine Stellungnahme gebeten.
Im Vorfeld wurde ich von unserem Personaler, welcher auch SBV von der Geschäftsleitungsseite ist, in einem kurzen Gespräch darüber informiert.

Da ich erfahren habe, daß bei dem Personalgespräch betreffend die Kündigungsabsicht auch ein Mitglied des BR anwesend war, führte mich mein Weg erst mal dorthin.

Zu klären galt es, welche Problematik überhaupt zu dem Kündigungswunsch führte.

Die Mitarbeiterin war in den vergangenen Jahren 2014 und 2015 jeweils ca. 50 Tage krank geschrieben. In diesem Jahr sind es schon um die 20 Tage.

Das gesundheitliche Problem bezieht sich auf stehende Tätigkeiten. Wir haben hier aber durchaus die Möglichkeit, diese Mitarbeiterin sitzend, ihren Fähigkeiten entsprechend, anspruchsvolle Handlöttätigkeiten ausführen zu lassen. Nach Aussage des BR hat sie damit auch kein Problem. Eine BEM wurde ihr angeboten und diese wurde auch dankend angenommen.

Leider ist es nun so, daß die Mitarbeiterin erst vor Kurzem ihre Diagnose erhalten hat und auch mit Medikamenten versorgt werden kann. Deshalb kann man da jetzt noch keine Prognose abgeben, ob die Krankzeiten in Zukunft weniger werden.

Um auch die Arbeitgeberseite abzuklären, habe ich das Gespräch mit ihrem Abteilungsleiter gesucht um abzuklären, ob Qualität und Quantität ihrer Arbeit aus seiner Sicht eine Kündigung rechtfertigen könnten. Das wurde verneint.

Ich habe also meiner Meinung nach gute Chancen, dem Integrationsamt Material für das Ablehnen der Kündigung an die Hand zu geben.

Da ich auch in Schichten arbeite, ist es gar nicht so einfach, die Mitarbeiterin zu erreichen. Ich habe also erst nächste Woche Dienstag nach meiner Arbeitszeit die Möglichkeit,die Mitarbeiterin zum Gespräch zu bitten.

Wie seht ihr das aus eurer Erfahrung? Reichen diese Tatsachen, um die Kündigung wenigstens für diese Mitarbeiterin abzuwenden?

Grüße aus Thüringen in die Runde
Ingo


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