Technische Probleme bei einem Bewerbungsgespräch mit Videokonferenz (Einstellung)

faddo ⌂, Aschaffenburg, Saturday, 30.05.2020, 22:15 (vor 1399 Tagen) @ WoBi

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Zu Deinen Fragen:

>> Wurde die Technik im Vorfeld getestet und der Umgang mit der Software geübt?

Die Software ist seit Beginn der Krise im Einsatz, aber eine massive Testung hat es nicht gegeben (Wir arbeiten i.A. mit MS Teams, bei dem Gespräch war wohl Zoom im Einsatz).

>>Ist denn die Software überhaupt barrierefrei?

Das denke ich nicht, ich will mich nicht aus dem Fenster lehnen. Bei uns ist es normalerweise so dass wir als SBV im Vorfeld mit SB BewerberInnen in Kontakt treten um das Gespräch vorzubereiten. Dabei wird natürlich auch das Thema Barrierefreiheit angesprochen. Bei BewerberInnen bei denen es bei der Nutzung der Software hinsichtlich Barrierefreiheit Probleme entstehen würde man im Vorfeld auf Abhilfe drängen.

>>Wurde der Softwareeinsatz durch den PR genehmigt?

Im Rahmen von Bewerbungsgesprächen sicher nicht, die Software kommt aber flächendeckend im Rahmen von Seminaren und Vorlesungen zum Einsatz. Da haben wir aber keinen Zugriff (wissenschaftlicher Bereich).

>>Welche Eingriffsmöglichkeiten hat der Konferenzstarter bei der jeweiligen Software. Kann z.B. der einzelne Teilnehmer "stumm" geschaltet werden?

Ja, das geht.

>>Wie ist die Bandbreite der Internetverbindung - Direktanbindung, WLAN oder das GSM/LTE-Netz? Wie Leistungsstark ist die Technik?

Unser SBV hat von zuhause gearbeitet, ich denke also maximal eine 16k Leitung und Zugang über WLAN, das Laptop ist ein aktuelles Business Laptop (Intel i5 8. Gen)

>>Anhand dieser Auslistungen wird deutlich, dass es mehr als ein Problem der SBV ist und hier ggf. externe Sachkompetenz erforderlich ist. Anhand der eigenen / gesammelten Erfahrungen kann die SBV ggf. in Zusammenarbeit mit dem PR einen derartigen Einsatz ablehnen, da die Chancengleichheit für die (behinderten) Bewerber nicht gewährt werden kann.

Ja, ich bin da ganz bei Dir. Das ist alles sehr unschön gerade, aber ich rede mir auch gerade ein dass wir hier in einer absoluten Ausnahmesituation sind, in der wir trotzdem aber alle unseren Job so gut wie möglich machen wollen. Daher hat der PR jetzt erst einmal grundlegend nichts dagegen, die Gespräche per Netz durchzuführen. Ich will ja auch nicht dass sich SB Personen, ggf. welche die zur Risikogruppe gehören, unnötiger Gefahr aussetzen weil sie mit Bus/Zug zum Gespräch fahren müssen zB. Wir machen unsere PR Sitzungen auch schon seit Wochen per Videochat. Muss ja irgendwie gehen und tuts ja auch, aber hier gabs eben das spezifische Problem mit der Verbindung.

Mittlerweile hab ich auch mit Hans-Peter telefoniert. Wir scheinen da wohl im Recht zu sein, auch da wir ja grundsätzlich immer an den Bewerbungsgesprächen teilnehmen wenn SB Personen sich bewerben, man also davon ausgehen kann dass wir auch hier teilnehmen wollten. Wir werden dem AG also klarmachen dass wir uns hier im Recht sehen und ihn auf die Konsequenzen hinweisen.


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