Re: Alkoholproblem Kollege ist rückfällig geworden (Allgemeines)

Andrea W., Tuesday, 05.04.2005, 11:28 (vor 6965 Tagen) @ Claudia H.

Hallo Claudia, natürlich steht nichts dagegen, ein vertrauensvolles Gespräch mit Deinem Kollegen, den Du offensichtlich schon lange kennst, zu führen. Nur rechne Dir nicht zuviel aus. Ein Gespräch alleine hilft ihm nicht aus der Sucht heraus, auch wenn er gerne möchte. Den BR würde ich im Moment noch nicht dazu holen. Dazu ist das Problem zu komplex und zu sensibel um mit einem Schlag mehrere Personen ins GEspräch einzubeziehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Dir fachkundige Unterstützung zu suchen:
a) setzt Dich mit dem berufsbegleitenden Dienst in VErbindung und bespreche mit denen das Problem und schau, was die für Wege anbieten.
b) habt ihr eine Betriebsvereinbarung über Sucht, wenn ja, sollte die in Kraft treten, wenn nicht, solltet ihr die vielleicht ins Leben rufen. Einen Entwurf einer solchen Vereinbarung kann ich Dir gerne zukommen lassen (entsprechender Stufenplan ist dort enthalten). In diesem Stufenplan sind entsprechende Therapien bzw. Suchtberatungen/gespräche mit eingebaut etc., die der betroffene abzuleisten hat, sonst erfolgt eine Abmahnung ....
c) Habt ihr einen Betriebsarzt, dann binde den mit ein.
d) Versteige Dich ja nicht in die Illusion, dass ein oder mehrere GEspräche, wenn auch von Dir gut gemeint, zum ERfolg führen oder der Betroffene Dir die Wahrheit sagt. Vergiss es! Der Betroffene wird nicht anders können, alls Dich anzuschwindeln und auf Heile Welt zu machen, das ist die unangenehme und enttäuschende Seite dieser Krankheit. Der Betroffene macht das nicht aus bösem Willen, die Sucht ist einfach stärker. Vergiss das also nie und nimm Enttäuschungen nicht persönlich. Wichtig ist nur, dass ihr bei allen Dingen konsequent bleibt und der Betroffene sich klar über die Konsequenzen im Klaren ist. Eine Betriebsvereinbarung ist dafür ein gutes Handwerkszeug! Ich wünsch Euch viel Glück und Erfolg. Andrea


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