Probleme nach Krebserkrankung (Stellvertreter/in)

Wolfgang E., Tuesday, 06.03.2007, 17:25 (vor 6260 Tagen) @ shotokan-man

» Ein vertrauliches Gespräch ist auch nicht möglich, außerdem sind es viele Sachen, die auch den Vertrauensmann betreffen, diese aber nicht direkt dann besprochen werden können, weil er dabei ist.

Bei Personalmaßnahmen, von denen die Vertrauensperson in eigener Sache betroffen ist, hat die Vertrauensperson bei solchen Punkten wegen Interessenkollision ausnahmsweise die PR-Sitzung vorübergehend zu verlassen und ist in diesen Sonderfällen von ihrem Stellvertreter zu vertreten
(BAG, Beschluss vom 03.08.1999, 1 ABR 30/98).

Danach hat die Vertrauensperson jedoch wieder ein persönliches Teilnahmerecht für den Rest der Personalratssitzung entsprechend der Rechtsprechung für Betriebsräte.

» Der Vertrauensmann ist seit seiner Krebskrankheit nur noch schlecht gelaunt, greift jeden an anstatt ihm zu helfen, geht gegen die eigenen Leute was auch anschwärzen beim Dienstleiter geht usw.

Die im zeitlichen Zusammenhang mit der Krebserkrankung aufgetretenen Verhaltensauffälligkeiten wie überstarke Sensibilität und Reizbarkeit, mit denen die Kollegen und sein Stellvertreter überfordert erscheinen, hängen möglicherweise mit der Krebserkrankung zusammen und sind behinderungsbedingt. Wurde denn der Integrationsfachdienst bzw. der "Psychosoziale Dienst" des Integrationsamts vom Arbeitgeber bzw. dem Arbeitgeberbeauftragten im Rahmen seiner Fürsorgepflicht um Unterstützung gebeten oder wird da von der Leitung des Amtsgerichts nur zugeschaut> Bei einigen der beschriebenen Auffälligkeiten handelt es sich möglicherweise um Probleme, die geradezu typisch für derart schwere, chronische bzw. lebensbedrohliche Erkrankungen sein können. Nähere Arbeitshilfen dazu etwa im Heft 7 unter
www.bar-frankfurt.de/Arbeitshilfen.bar

„Die psychosoziale Betreuung sollte in der Hand von psychosomatisch geschulten Ärzten, klinischen Psychologen und Sozialarbeitern liegen; sie ist bei der Krebskrankheit von besonderer Bedeutung. Dies wird allerdings noch überwiegend verkannt. Je besser der Patient mit seiner Diagnose vertraut gemacht wird, und je mehr ihm Gelegenheit gegeben wird, diesen für ihn taumatischen Schock zu verarbeiten, umso günstiger wird sich auch die spätere Krankheitsverarbeitung gestalten.

Es darf nicht übersehen werden, dass sich der Patient, wie schon erwähnt, äußerlich an die neue Situation gut anpassen kann. Innerlich ist er aber mit Gefühlen und Vorstellungen konfrontiert, mit denen er nicht umgehen kann. In dieser Situation braucht er professionelle Hilfe


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