Einladung auch bei "schlechter" Bewerbung (Einstellung)

Hendrik1, Niedersachsen, Tuesday, 15.11.2022, 10:44 (vor 528 Tagen) @ albarracin

Moin Moin,

ich gebe jetzt auch mal ein Beispiel einer Bewerbung, die "normalerweise" unter den Tisch gefallen wäre.
Ein Kandidat hat sich auf eine PostDocstelle, d.h. auf eine Stelle bei der eine Doktorarbeit bereits abgeschlossen sein muss beworben. Seine Note der Dissertation war 3,5 was wissenschaftlich "unter aller Sau" ist.

Ohne die Schwerbehinderung wäre er nicht eingeladen worden.

Er konnte aber darlegen, dass er
1. sich in seiner Erkrankung in der Zeit des Schreibens dieser wissenschaftlichen Arbeit vom Fußgänger zum Rollstuhlfahrer entwickelt hat und diese unbedingt abschließen wollte. Deshalb hat er sie ohne mögliche Fristverlängerung etc. beendet. Auch diese Frist hat er nachgewiesen.
2. danach n eine Studie gekommen ist, durch die er den Rollstuhl wieder in die Ecke stellen konnte, aber mit der Note jetzt leben muss.

Diese Umstände werten die Note anders, sodass er diese Stelle bei ansonsten vorliegender Eignung bekommen hat.

Damit Schwerbehinderte aber überhaupt die Möglichkeit haben, solche oder andere Missstände zu erklären, müssen sie zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden, wenn sie nicht von vorneherein ungeeignet sind.

Dieses führt oft zu "pro forma Gesprächen", weil es nach meiner Erfahrung solche Erklärungsmöglichkeiten nicht oft gibt und viele tatsächlich nicht eingestellt werden.

Liebe Grüße

Hendrik


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