AG setzt sich über " Homeoffice Attest" hinweg, wie vorgehen? (BEM)

Kasandra, Monday, 24.02.2025, 20:41 (vor 110 Tagen) @ Tanja20

Hallo Tanja,

wer oder was ist der Fallmanager. Ich kenne diesen nur im sozialen Entschädigungsrecht. Lt. Deiner Information handelt es sich aber um eine Tumor / Krebserkrankung. Da sehe ich nicht die Rolle des Fallmanagers.

Von welcher Organisation ist dieser? Ihr habt ja BEM-Beauftragte.

Wichtig ist doch zu wissen: 01/2024 wurde im BEM HO abgesprochen. Wie lange wurde das HO im BEM Protokoll festgehalten und definiert?

Das BEM-Verfahren habt ihr ja wohl noch nicht beendet und offen gelassen und es gab oder gibt jetzt einen neuen Termin.

Ganz klar, nach Chemo ist das Immunsystem noch nicht intakt!

Der behandelnde Arzt bestätigt dies und weißt noch darauf hin, dass ÖPNV zu vermeiden ist.

Nun ist es so, ein ärztl. Attest ist eine "Empfehlung". Einer Empfehlung braucht meines Wissens kein AG zu folgen.
Daher ist eine wichtige Frage; ist die Kollegin in regelmäßigen Austausch und Vorstellung mit Eurem werksärztlichen Dienst? Dieser kann das Attest des behandelnden Arztes stützen und im BEM-Gespräch positiv begleiten. Da sollte dann jeder AG zustimmen.

Der Hinweis mit ÖPNV kann der AG natürlich "abbügeln" - kann ja mit dem PkW etc. zur Arbeit fahren. Die Anfahrt zum Arbeitsplatz ist ja nicht dem AG geschuldet, sondern obliegt dem AN in eigener Verantwortung seinen Arbeitsplatz zu erreichen.

Sehr wichtig ist auch, habt ihr eine Betriebsvereinbarung (BV) zum Thema HO? Was ist in dieser geregelt?

Auch zum bedenken gebe ich, dass ein Unternehmen viele Mitarbeiter hat, welche Immunsuppresiva nehmen und deren Immunsystem auch sehr geschwächt ist durch die entsprechenden Medikamente.
Hier bringe auch einen gemeinsamen "gedanklichen" Konsens für alle MA auf.

Auch der gemeinsame Austausch mit Kollegen/innen und der Führungskraft im Büro ist "mental" auch eine große Genesungsstütze.

Der MA muss ja nicht vor Ort im vollbesetzten Büro sein, aber auch die menschlichen u. kollegialen Kontakte erachte ich für sehr wichtig für den Genesungsprozess. Die Führungskraft wird sicherlich auch ein gutes Konzept für die Abteilung und den MA vorbereiten können, der allen und der Abteilung gerecht wird.
Sicherlich freuen sich auch die Kollegen/innen, den erkrankten MA hin und wieder mal vor Ort persönlich zu sehen, da sie sicherlich auch auf der menschlichen Ebene "mitleiden" und Anteil nehmen und sich freuen gemeinsam - statt hinter den Bildschirm sich auszutauschen. Der ein oder andere fixe Arbeitstag könnte schon mal gemeinsam festgelegt werden.
Geht es dem MA nicht gut, kann man sich ja melden uns zuhause bleiben.

Es ist auch zu bedenken, dass - ich kenne eure BV nicht - der MA bereits seit 01/2024 im HO arbeiten konnte.

Aus Deinen Ausführungen lese ich, es geht ja nicht nur um das Immunsystem. Wie wäre es mal anders herum zu fragen, was können wir für den MA machen? Parkplatz vor Ort, Ruhezone, Hilfsmittel, Ausstattung des Arbeitsplatzes etc.?

Dies sind auch soziale Aspekte, der erkrankte MA wird nicht ausgeschlossen, sondern ist integriert. HO kann auch zur Vereinsamung führen.

Wichtig ist halt, die Vorstellung beim werksärztlichen Dienst und diesen auch mit ins BEM-Gespräch zu nehmen. Die kennen die Erkrankung der Mitarbeiter, die Medikation, den Arbeitsplatz und beraten und unterstützen.

Viele Grüße,

Kasandra


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